Positionen der Kiesindustrie

Mehr Sachlichkeit in der aktuellen Kiesdiskussion gefordert.

Die 13 Mitgliedsunternehmen der Initiative Zukunft Niederrhein legen 8 Positionen vor.

Niederrhein, 21. Januar 2022 Am Montag (24.1.2022) bedinnt die sogenannte 2. Offenlage, sprich die zweite Beteiligung zum Regionalplan Ruhr. Die Initiative zukunft niederrhein begrüßt diesen Fortgang des Planungsverfahrens. Der Plan gewährleistet im Wesentlichen, dass die Gewinnung der systemrelevanten Rohstoffe Sand und Kies und deren regionale Verfügbarkeit weiterhin langfristig gesichert werden. „Für die dringend anstehenden Infrastrukturinvestitionen zum Beispiel beim Brückenbau in NRW oder die von der Politik geforderten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr in Deutschland bleiben die heimischen Rohstoffe Sand und Kies unverzichtbar“, erklärte zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen heute bei einer Pressekonferenz in Wesel.

Dialog seitens Industrie ist gewünscht

Begleitend zur anhaltenden Diskussion über die geplante Flächenausweisung für die Rohstoffgewinnung am Niederrhein hat zukunft niederrhein dazu acht klare Positionen kommuniziert. Die Unternehmensinitiative fordert Genehmigungsverfahren zu beschleunigt und die aktuelle Bedarfsermittlung für Sand und Kies zu überarbeiten. Darüber hinaus wünsche man sich auch konstruktives Engagement von Kommunen und Bürgerschaft bei der Gestaltung von Nachnutzungskonzepten, denn das sei Bestandteil jeder Planung von Anfang an. Die Unternehmen der heimischen Kiesindustrie seien gerne bereit zum Dialog.

„Man kann aber nicht auf der einen Seite mehr bezahlbaren Wohnraum und eine Verdreifachung der Anstrengungen beim Windenergieausbau fordern und auf der anderen Seite dafür sorgen, dass die benötigten Rohstoffe immer knapper und damit automatisch teurer werden“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Mögliche Alternativen genau prüfen

Kruchen: "Das zusätzliche Recyclingpotentiale im Baustoffbereich muss auf jeden Fall ausgeschöpft werden. Aber bei der Einsätzung muss man auch realistisch bleiben." Leider sei das in der aktuellen Diskussion nicht immer der Fall, die Fakten sprächen eine andere Sprache, als oft postuliert werde. "Selbst bei optimierter Aufbereitungstechnik kann in Zukunft der zu erwartende Sand- und Kiesbedarf nur zu 20 Prozent durch Recyclingmaterial gedeckt werden. Da seien sich Fachleute der Recycling- sowie der Bauwirtschaft einig.", so Kruchen weiter. Die für die Rohstoffgewinnung vorgesehene Flächengröße in der aktuellen Regionalplanfassung werde also unabhängig davon benötigt. Entscheidend sei dabei aber, dass dort auch tatsächlich Gewinnungsprojekte genehmigt werden. "Theoretische Flächen sichern keinen Bedarf und keine Versorgung."

Kies und Klimaschutz sind übrigens heute schon Partner. So liefern die zukunft niederrhein-Unternehmen die für Energie- und Verkehrswende benötigten Rohstoffe und helfen letztendlich dabei, den Bedarf an fossilen Brennstoffen und damit auch den CO2-Ausstoß zu reduzieren, heiß es in den Positionen. Außerdem produzieren sie Ökostrom mit schwimmenden Solaranlagen auf ihren Baggerseen und planen die Produktion von „grünem“ Wasserstoff. Eine regionale Gewinnung von Kies und Sand sorge zudem für kurze und damit klimafreundlichere Transportwege.

Die Initiative hofft, dass ihre Positionen und fundierten Informationen dazu beitragen, dass die Diskussion rund um die Kies- und Sandgewinnung am Niederrhein an Sachlichkeit gewinnt. "Es geht schließlich um die Sicherung von Rohstoffen, welche die Grundlage für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand sind", betont Kruchen nochmal abschließend.

Die acht Positionen der Initiative zukunft niederrhein können Sie hier nachlesen.

Daten und Zahlen rund um die Sand- und Kiesgewinnung finden Sie hier.

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