Bürgerdialog in Neukirchen-Vluyn

Bürgerdialog in Neukirchen-Vluyn mit großer Beteiligung

Rohstoffsicherung am Niederrhein

Wesel, Neukirchen-Vluyn, 26.07.2024 Wir beabsichtigen in Neukirchen-Vluyn einen Antrag auf Rohstoffgewinnung (Kies und Sand) auf einer Fläche von 60 Hektar neben der Halde Norddeutschland zu stellen. Für den 17. und 24. Juli 2024 hatte das Unternehmen zum Bürgerdialog ins Kulturcafé eingeladen. Christian Strunk, Geschäftsführer der Hülskens Holding GmbH & Co. KG: „Wir freuen uns über die vielen Teilnehmer und den Austausch.“

Unter den jeweils ca. 45 Teilnehmern waren neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern an beiden Veranstaltungen u. a. Bürgermeister Ralf Köpke und Vertreter des Rates sowie lokale Bürgerinitiativen anwesend. „Es waren zwei intensive Nachmittage mit intensiven Diskussionen, die wir in Neukirchen-Vluyn erlebt haben.“, so Strunk weiter. Die meisten kritischen Anmerkungen und Wortmeldungen richteten sich jedoch gegen die planerische Ausweisung im Regionalplan Ruhr, in dem die Interessen der Bürger keine Berücksichtigung gefunden hätten. Dagegen wehre sich aktuell die Stadt neben anderen Kommunen und dem Kreis Wesel mit einer Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster. Daraus folgend kam die Frage auf, warum Hülskens denn schon jetzt agiere und nicht erst die gerichtliche Entscheidung gegen den Regionalplan abwarte. Christian Strunk: „Der Regionalplan Ruhr ist rechtskräftig. Unsere vorbereitenden Arbeiten für einen Antrag auf Kiesgewinnung dauern erfahrungsgemäß etwa 2 Jahre, u. a. um entsprechende Gutachten, Analysen etc. anfertigen zu lassen und ein erforderliches Rekultivierungskonzept zu entwickeln. Das ist auch der Grund, warum wir bereits jetzt und hier mit Ihnen sprechen. Nur so können wir Ihre Ideen und Anregungen in die Planung entsprechender Nachnutzungsmöglichkeiten mit einfließen lassen. Zudem haben wir eine unternehmerische Verantwortung. Wir haben gerade ein Kieswerk in Wesel geschlossen. In den nächsten 5 Jahren laufen weitere Betriebsgenehmigungen am Niederrhein aus bzw. sind Vorkommen erschöpft. Dennoch braucht die Bauwirtschaft in NRW, brauchen wir alle jährlich etwa 55 Mio. Tonnen Kies und Sand. Wir als Unternehmen brauchen Anschlussgenehmigungen, aber auch die Wirtschaft in NRW benötigt eine tatsächliche Versorgung mit Rohstoffen.“

Weitere Themen der teilweise sehr emotionalen Diskussion waren Baustoffrecylcing, der Wegfall landwirtschaftlicher Nutzflächen, Schaffung neuer Lebensräume / Donkenlandschaften mit höherer Biodiversität, Export sowie Hydrogeologie. Dem wiederholten Vorwurf, „ … und hinterher macht Ihr dann einen Zaun und ´ne Brombeerhecke drumherum und hinterlasst ein hässliches Loch“ entgegnete Wolfgang Spittka, bei Hülskens zuständig für Antragsverfahren und Genehmigungen, dass es durchaus solche Negativbeispiele gebe. Da müsse man aber unterscheiden. Anhand verschiedener Beispiele, vom Auesee in Wesel, der Duisburger 6-Seen-Platte, bis zu den Rekultivierungen in Rheinberg und Xanten, die 2023 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, unterstrich er sein Aussage: „Wir sind Hülskens. Wir hinterlassen keine Zäune. Wir wollen gemeinsam mit und für Sie nutzbare Mehrwerte und erlebbare Räume schaffen.“ Dabei betonte er nochmal, dass sowohl die gesetzlich vorgeschriebene Rekultivierung, als auch weitere bauliche Maßnahmen, wie etwa ein Rundweg und das Aufstellen von Bänken zu 100 Prozent „von uns als Betreiber“ bezahlt werden. Die vorgeschlagenen Ideen, seien auch eben bislang nur Ideen, was man machen könnte und keine bereits festgelegten Fakten. Für andere oder zusätzliche Maßnahmen, die den städtischen Planungen bzw. dem Baurecht unterlägen, brauche man aber den Austausch mit, bzw. die Zustimmung der Kommune. Aber für diese Maßnahmen sei man bereit, einen entsprechenden Beitrag zu leisten.

In mehren Einzelgesprächen im Anschluss wurden zusätzliche Fragen beantwortet und individuelle Anliegen erörtert.

„Mit diesen beiden Veranstaltungen wollten wir frühzeitig den direkten Dialog mit Ihnen hier vor Ort beginnen, auch wenn es für mache von Ihnen zu früh erscheint. Wir wollen Sie aber eben nicht erst nach dem fertigen Antrag mit Fakten konfrontieren. Sie kennen nun den Stand der Dinge aus erster Hand, haben gesehen, wer wir sind. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie weitere Fragen haben bzw. wenn der Zeitpunkt für Sie geeignet erscheint.“ fasste Ingo Thielen, Leiter Unternehmenskommunikation am Ende zusammen.

weitere Infos unter donkensee.huelskens.de

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